Der Theaterunterricht nimmt an Waldorfschulen einen ganz besonderen Stellenwert ein, denn er steht seit Anbeginn der Waldorfbewegung auf den Stundenplänen. In der 8. Klasse und 12. Klasse krönen die Klassenspiele einen ganz außergewöhnlichen Entwicklungsabschluss einer bis dahin zusammengewachsenen sozialen Klassengemeinschaft sowie jedes einzelnen Schülers. Die gesamte Schulgemeinschaft wird dazu eingeladen.
Eine gute Theater-Arbeit ist für die Entwicklung der SchülerInnen von großer Bedeutung. Daher wird sie an Waldorfschulen mit besonderer Achtsamkeit und Wertschätzung vermittelt. Das Unterrichtsfach Theater ist unerlässlicher Bestandteil der kulturell-ästhethischen Bildung. Dabei geht es nicht um die Vermittlung von Wissen, sondern vielmehr um die Schaffung von Lebens-, Arbeits- und Erfahrungsräumen. Im „Wir-tun-so-als-ob-Raum” werden durch Improvisationen Situationen durchgespielt, problemlösend durchlebt, um am Ende im Theaterstück als authentische Szenen gespielt werden zu können. Immer steht dabei auch der Mut, etwas zu zeigen und die Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen, im Mittelpunkt.