Metallbearbeitung in den Klassen 9 und 10
»Lerne und arbeite«
Ein ganz eigener, würzig-herber Geruch nach Schwefel und Eisen steigt einem in die Nase, nähert man sich der Schmiede. Hell erklingt der Schlag des Hammers auf den Amboss. Dumpf vibriert der Boden der in Dämmerlicht gehüllten Werkstatt, in deren einen Ecke das Feuer in der Esse fackelt. Mit festem Stand steht der Schmied vor dem Feuer und blickt in die Glut, in die er das Eisen hält. Zwei »Gesellen« stehen rechts und links neben dem Amboss ihm zur Seite. Alle sind präsent für den Augenblick: Jetzt!
Die Praktika stellen eine Lern- und Entwicklungsherausforderung dar, die bei den Jugendlichen – neben fachlichen – vor allen Dingen soziale und persönliche Kompetenzen fördern sollen. Durch die eigene Tätigkeit entsteht das Gefühl, wirklich gebraucht zu werden – eine Erfahrung, die der normale Unterricht selten bietet. Rudolf Steiner betont, dass die Kinder neben der Hinführung zu den Abschlussprüfungen auch in der praktischen Arbeit gefördert werden sollen. Daher werden die Praktika durch handwerklichen und künstlerischen Unterricht für alle Jugendlichen der Mittel- und Oberstufe ergänzt.
Das Fach Russisch gehört zum Konzept der Waldorfschule. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die russische Sprache hat eine prägende Wirkung auf die verfeinerte Ausbildung des Gehörs, wie der französische Audiologe A. Tomatis in seinen Forschungsarbeiten belegte. Das Lernen der russischen Grammatik schult zudem das analytische Denken und schafft allgemein gute Voraussetzungen für das Erlernen beliebiger Sprachen – es leistet damit Ähnliches wie das Latein in der klassischen Bildung. Russisch wird geografisch gesehen auf einem Sechstel der Erde gesprochen.
Mittelstufe: Naturwissenschaften – ganz anders!
In der 6. Klasse ergänzt die Physik den naturwissenschaftlichen Unterricht. Schüler dieser Altersstufe suchen kausale Zusammenhänge. Daher werden sie aufgefordert, genau zu beobachten und mit eigenen Worten die Phänomene der Experimente exakt zu beschreiben. Physikalische Erscheinungen, Gesetze und Zusammenhänge werden nicht theoretisch, sondern aus dem eigenen Erleben heraus entwickelt und festgehalten.
Medienkompetenz als vierte Kulturtechnik – neben dem Lesen, Rechnen und Schreiben
Die neuen (Online)Medien durchdringen das Schul- und Familienleben und entscheiden mehr und mehr über die Zukunftschancen unserer Kinder. Eine Voraussetzung, um erfolgreich in der modernen Informationsgesellschaft zu bestehen, ist eine umfassende Medienkompetenz.
Der Gartenbauunterricht an unserer Schule
Seit der Gründung der Waldorfschulen durch Rudolf Steiner unterrichtet jede Waldorfschule auch das Fach Gartenbau.
Häufig werden Waldorfschüler mit dem Satz konfrontiert: »Hey, dann kannst du also deinen Namen tanzen?« »Seinen Namen tanzen« ist die am meisten eingetippte Wortkombination, wenn jemand Informationen zur Eurythmie sucht, dabei ist das gar kein Bestandteil des Unterrichts. Aber was ist Eurythmie wirklich?
Der Theaterunterricht nimmt an Waldorfschulen einen ganz besonderen Stellenwert ein, denn er steht seit Anbeginn der Waldorfbewegung auf den Stundenplänen. In der 8. Klasse und 12. Klasse krönen die Klassenspiele einen ganz außergewöhnlichen Entwicklungsabschluss einer bis dahin zusammengewachsenen sozialen Klassengemeinschaft sowie jedes einzelnen Schülers. Die gesamte Schulgemeinschaft wird dazu eingeladen.