Mit Sammelaktionen und einer Willkommensaktion unterstützen wir ankommende Familien aus der Ukraine auf mehreren Ebenen: Inzwischen konnten wir 10 ukrainischen Schüler:innen in den Klassen 2, 5, 9, 10 und 11 einen Schulplatz anbieten. Wichtig ist uns an erster Stelle, dass die Kinder eine Tagesstruktur bekommen und ein soziales Umfeld unter Gleichaltrigen.
Deutsch lernen die älteren Schüler:innen in einem separaten Sprachkurs, der parallel zum Unterricht stattfindet. Schüler*innen der Primarstufe lernen erfahrungsgemäß (dies hat uns die Flüchtlingskrise von 2015 gezeigt) sehr schnell deutsch im Klassenverband. Zusätzlich hilft hier die Hausaufgabenbetreuung und das Angebot von Förderunterrichten im Haus.
Die Mütter der Flüchtlingskinder werden ebenfalls in das Schulprogramm integriert. So gab es bereits eine Informationsveranstaltung mit Infos zum deutschen Schulsystem, den Besonderheiten der Waldorfschule und des Russischunterrichtes sowie zu den Schulregeln - alles vorgetragen von unseren russischsprechenden Lehrerinnnen und einer Schülerin.
Als Symbol der Einschulung bekamen die zehn ukrainischen Kinder zudem eine von Eltern liebevoll gebastelte kleine Schultüte. Anschließend öffnete unsere schnell eingerichtete Kleiderkammer zum ersten Mal.
Dank erstklassiger Elternspenden von der Sportausrüstung, über Modeschmuck bis hin zu aktuellen Kleidungsstücken für Babies bis Erwachsene können wir die Menschen, die mit fast nichts geflohen sind jederzeit umsonst "shoppen" lassen.
Ab Mai findet bei uns an vier Vormittagen der Woche ein Deutsch-Integrations-Sprachkurs, veranstaltet von der Volkshochschule Bergisch Gladbach, statt. In den Räumen der OGS wird es dazu eine waldorfpädagogische Kinderbetreuung geben. So haben die Mütter der ukrainischen Kinder die Möglichkeit zur gleichen Zeit am gleichen Ort intensiv deutsch zu lernen und sich damit in unsere Schulgemeinschaft zu integrieren und Kontake zu den deutschen Familien aufzubauen.
Dabei profitieren jetzt unsere Kinder von einer Besonderheit der FWSBG: Ab Klasse 1 wird hier Russisch als Fremdsprache unterrichtet. Unsere Schüler:innen können ihre Fähigkeiten jetzt anwenden. „Auch wenn ich nicht geglaubt hätte, dass ich so gut Russisch spreche, unterstütze ich jetzt als Dolmetscherin“, so die begeisterte Aussage einer Schülerin der Klasse 12. Denn die Menschen aus der Ukraine können fast alle russisch sprechen oder sehr gut verstehen. Sie hat mit ihren Fähigkeiten bereits im Februar am Kölner Bahnhof übersetzt und eine Sofort-Hilfe organisiert. So wurden durch ihren Aufruf in unserer Schulgemeinschaft sehr schnell Decken, Hygieneartikel, Spielsachen und Babynahrung zunächst direkt in die Ukraine gefahren, danach eine Spende zum Deutzer Messegelände gebracht und die letzte Fahrt brachte viele nötige Sachspenden in einen Umsonst-Laden nach Chorweiler für Geflüchtete.