Der Rahmen der Waldorfschule spannt sich bis zur 12. Klasse. Im Anschluss daran können sich die Schüler*innen in einer 13. Klasse auf das Abitur vorbereiten. Nach der Klassenlehrerzeit übernimmt ein/e Fachlehrer/in die Klassengemeinschaft als Betreuungslehrer*in. Viele Fächer werden weiterhin in Epochen unterrichtet – nun aber von Fachlehrer*innen.
Neben dem Epochenunterricht, der einer Klasse die Möglichkeit gibt, sich viel intensiver mit einem Thema auseinanderzusetzen, als es die traditionelle 45-Minuten-Einheit zulässt, unterscheidet sich die Oberstufe an unserer Schule sehr stark durch Praktika, Schüleraustausch, das Klassenspiel der 12. Klasse, die Jahresarbeit und die Schulabschlüsse von der traditionellen Staatsschule.
Praktisch dem (Berufs-)Leben gewachsen
Gerade die verschiedenen Praktika spiegeln das Wechselbad zwischen dem in der Gemeinschaft lebenden und von der Gemeinschaft getragenen Jugendlichen (z.B. beim gemeinsamen Forstpraktikum in der 8. Klasse) hin zum selbständigen, sich selbst verantwortlichen Individualisten (z.B. beim Landwirtschaftspraktikum in der 9. Klasse oder dem Industriepraktikum in der 10. Klasse).
Gemeinsam auftreten – persönlich präsentieren
Auch die beiden großen Schulereignisse der Oberstufe – das Klassenspiel in der 12. Klasse und die Jahresarbeit in der 11. bis 12. Klasse – fächern dieses Spannungsfeld auf: Das Klassenspiel ist Ausdruck der gemeinsamen Arbeit (mit individueller schauspielerischer Leistung), während bei der Erstellung der Jahresarbeit jede und jeder seiner individuellen Neigung nachgeht und bei der Präsentation die ureigene unverwechselbare Leistung zeigt.
Kein anderes Ereignis wie die Präsentation der Jahresarbeit demonstriert so eindringlich, zu welcher persönlichen Leistung junge Menschen in der Lage sind, wenn Motivation und Arbeits-/Lebensraum vorhanden sind. Und ebenso zeigt dieses Schul-Highlight zu Beginn der Klasse 12 anschaulich, wie unterschiedlich sich die Jugendlichen seit der 1. Klasse entwickelt haben.